Foto: visitsorlandet / Raisfoto
Meine Familie und ich besuchten Vrådal zwischen Weihnachten und Neujahr – und obwohl dies die dunkelste und kälteste Zeit des Jahres zum Skifahren in Norwegen ist, hat sich die Reise auf jeden Fall gelohnt. Und das trotz der Tatsache, dass die Wettergötter in einem schelmischen Stimmung waren: ein warmer Herbst und sehr wenig Schneefall. Glücklicherweise sorgte ein umfangreiches Kunstschnee-System dafür, dass ausreichend Schnee vorhanden war, um etwa die Hälfte der 15 Kilometer Pisten abzudecken, die den alpinen Teil des Skigebiets ausmachen.
Es ist leicht, sich die 8 Lifte und 19 Pisten anzusehen, ohne überwältigt zu werden – es ist wirklich ein eher kleines Skigebiet. Trotzdem war es nicht überraschend, dass uns ein lächelnder Mann aus Dänemark erzählte, dass dies sein 21. Besuch in Vrådal mit der Familie war. Tatsächlich lieben sie den Ort so sehr, dass sie vor sieben Jahren eine Hütte direkt an der Piste gekauft haben.
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„Wir kommen hier viermal im Jahr. Dreimal im Winter und einmal im Sommer“, sagte er, deutete auf die beeindruckende Hütte und verschwand dann in den Sessellift.
Und apropos Lifte – mit einem sesselgroßen Lift, der selbst großen Patchwork-Familien Platz auf einer Bank bietet, kann ich mir kaum vorstellen, dass es in Vrådal jemals auch nur die geringste Wartezeit gibt. Trotz Hochsaison und mehreren geschlossenen Liften während unseres Besuchs hätte das Skigebiet problemlos das Dreifache an Gästen bewältigen können, ohne dass jemand warten musste.
Vrådal ist, wie viele Ziele in Telemark, perfekt für den Familienurlaub. Wer kleine Kinder dabei hat und einen Skiurlaub im Dezember oder Januar plant, dem würde ich empfehlen, eine Hütte in Ski-in, Ski-out-Nähe zu den Pisten zu buchen. So kann man, wenn es zu kalt wird, einfach zur Hütte zurückgleiten und eine Pause mit heißer Schokolade und Knäckebrot mit traditionellem norwegischen Molke-Käse einlegen.
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Neben dem Haupthüttendorf entlang der zentralen Piste gibt es zwei weitere Hüttengebiete in der Nähe des Skizentrums. Wir wohnten jedoch nicht in einer Hütte, sondern im örtlichen Hotel – und in dem Moment, als wir unsere Taschen an der Rezeption abstellten, fühlte es sich an, als würden wir in eine Zeitkapsel treten.
Die Gäste waren eine faszinierende Mischung aus Deutschen, die in norwegische Familien eingeheiratet haben, lokalen Rentnern in kratzigen Wollpullovern, Skifamilien aus allen nordischen Ländern und einem Paar, das hauptsächlich im Poolbereich im Keller verweilte. Überall im Hotel waren Sofagruppen, rustikale Artefakte und das, was Norweger „Heimwerk“ nennen, wunderschön miteinander verwoben. Das Essen wirkte ein wenig altmodisch – aber 14 verschiedene Arten, Lachs zuzubereiten, kann man nie falsch machen.
Skihütten in Norwegen sind, wie allgemein bekannt, ein guter Grund, sich vor dem Frühstück ein Lunchpaket zu machen. Aber im Skicafé in Vrådal wurde ich angenehm überrascht: ein Elch-Burger, dessen Fleisch nur auf der anderen Seite des Berges geschossen worden war. Er schmeckte hervorragend, und mit einem damaligen Wechselkurs von 0,79 war er auch preislich sehr akzeptabel.
Wir haben das Pool-Paar auf den alpinen Pisten nicht gesehen, aber als ich über meinen Elch-Burger hinwegschaute, sah ich sie draußen auf Langlaufskiern vorbeigleiten. In diesem Moment bereute ich, meine eigenen Langlaufskier nicht mitgebracht zu haben. Beim nächsten Mal, ganz sicher.
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Nach dem Mittagessen, während ich die relativ gute Hauptpiste hinunterfuhr, musste ich an Trysil denken, Norwegens größtes und beliebtestes Skigebiet. Ein Vergleich zwischen Trysil und Vrådal wäre nicht fair – zumindest nicht aus der Perspektive von Vrådal – aber in einem Punkt gewinnt Vrådal eindeutig: die Aussicht.
Die Aussicht von den Pisten in Vrådal ist schlichtweg grandios. Die Natur in dieser Gegend Norwegens ist gleichzeitig intim und majestätisch. Seen, Flüsse, Wälder, gewundene Straßen und unzählige kleine Berggipfel – einfach wunderschön.
Und wenn Sie ein bisschen finnischer Rallyfahrer im Blut haben, werden Sie die Fahrt von Kristiansand lieben und sich wünschen, sie wäre noch ein wenig länger.
